28
Alterthum. — Germanen
12—9. Drusus, Stiefsohn des Augustus, dringt in 4 Feld-
zügen bis an die Elbe.
3. Marbod mit seinen Markomannen nach Bojohemum.
9 n. Ehr. Der Sieg des Cherusker fürsten Armin ins
im tcutoburger Walde befreit Germanien vom Joche
der Römer.
14—16. Germanicus, der edle Sohn des Drusus, erkämpft
zweifelhafte Siege.
Der cheruskische Bund im Westen, unter Arminius,
und der markomannische im Osten, unter Marbod
und Katualda, zerstören sich selbst. Marbod flieht
(19) zu den Römern, Arminius erliegt (21) der Eifer-
sucht seiner Verwandten. Sein Andenken lebte in Volks-
gesängen.
69. Aufstand der Bataver unter Claudius.civilis.
160—182. Neuer markomannischer Bund, dem Marcus
Aureliuö kaum zu widerstehen vermag.
3tes Jahrhundert. Hauptvölker: Franken am Nie-
derrhein, Alemannen am Oberrhein, Sachsen und
Friesen im Norden, Gothen (seit 274 in Ost- und
Westgothen getheilt) im Osten. Außerdem die bedeu-
tendsten: Burgunder, Sueven, Heruler.
4tes u. 5tes Jahrh.: Franken, Friesen und Aleman-
nen bleiben in ihren Sitzen. Die Sachsen und An-
geln plündern die Küsten Britanniens und Galliens
und erobern 449 England. Die Burgunder gehen
über den Rhein und erhalten 411 Land an der Rhone.
Die Sueven gehen mit den Alanen und Vandalen
407 über den Rhein, durch Gallien nach Spanien, die
Vandalen 429 unter Geiserich nach Afrika (bis 534).
Die Ostgothen 376 von den Hunnen unterdrückt; die
Westgothen von den Römern ausgenommen, dann be-
drückt, siegen über Valens bei Adrianopel 378. Ala-
rich, König der Westgothen, dringt nach Italien vor,
nimmt Rom 410. Ataulf und Wallia gründen 416
ein westgothisches Reich in Gallien und Spanien. Nach
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
Extrahierte Personennamen: Drusus Augustus Marbod Armin Germanicus Marbod Marcus
Aureliuö Hauptvölker
Extrahierte Ortsnamen: Bojohemum Germanien Katualda Nie- Sachsen Sachsen Britanniens Galliens England Rhein Rhein Gallien Spanien Afrika Italien Gallien Spanien
Mittelalter und Neuzeit.
15
Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt.
Einteilung in 4 Präfekturen.
361—363 Julian der Abtrünnige.
Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung.
Das Mittelalter und die Neuzeit.
h, -
Germanische Vorzeit.
Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen.
Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä.
58 Cäsar und Ariovist.
16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen:
a) Drusus’ Züge.
b) Tiberius’ listige Pläne.
9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald.
d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus.
a) Verteilung der Stämme.
b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum).
c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven).
d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt.
e) Götterverehrung.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
264
Haaren und batet: weinend die abziehenden Männer, sie nicht in rö-
mische Sklaverei komtnen zu lassen. Mit furchtbarer Erbitterung
kämpften die dichtgedrängten Schaaren der beiden Heere; nur die durch
Kriegskunst geregelte Tapferkeit der Römer gewann den Sieg. Ariovist
zog sich an den Rhein zurück, der nur fünf tausend Schritte (nicht
fünfzig tausend, wie einige Schriftsteller angeben) vom Schlachtfelde
entfernt war. Die Römer setzten-den Fliehenden nach. Ariovist setzte
in einem Kahne über den Fluß; viele retteten sich durch Schwimmen,
viele kamen and) um im Flusse oder durch das Schwert der Römer.
Auf dieser Flucht fanden auch Ariovist's beide Frauen den Tod; die
eine Tochter gerieth in Gefangenschaft, die andere wurde gctödtet.
Ihren Leichnam in seinen Armen haltend erreichte der gebeugte Vater
das deutsche Ufer.
, (Siehe die Abbildung Pi* 65.)
So standen die römischen Adler zum ersten Male am Rhein.
Casar führte nach diesen Siegen seine Legionen in die Winterquartiere
zu den Sequancrn und begab sich dann nach Lucca, seinem Haupt-
quartiere in dem italischen Gallien, um in der Nahe Roms zu seyn
und dort die Verbindungen mit seinen Freunden zu unterhalten.
Wahrend des Winters vereinigten sich fünfzehn Volker in Galli a
Belgica zu gemeinsamer Abwehr der Römer; nur die Rem er, ein
Volk nördlich von der Marne in der Gegend von Rheims, traten dem
Bunde nicht bei, der 300,000 Mann stellen sollte. Galba, König
der Suessionen (bei Soissons) erhielt die Ober-Anführung. Casar eilte
daher sogleich, mit zwei neuen Legionen sein Heer verstärkend, im Früh-
linge des Jahres 57 v. Chr. nach Gallien und zerstreuete durch mehr-
seitige Angriffe das große Bundesheer an der Aisne. Die meisten
Belgier, auch Galba, unterwarfen sich der Gnade des Siegers. Nur
die Nervi er, ein rauhes tapferes Volk deutschen Ursprungs, leisteten
an der Sambre muthig Widerstand; kaum entging Casar einer schreck-
lichen Niederlage; nur seine Ueberlegenheit verschaffte ihm den Sieg.
Auch die Festung der Aduatiker (vielleicht das heutige Namur oder
ein anderer auf einem steilen Felsen in jener Gegend liegender Ort)
fiel in Casars Hände, der drei und fünfzig tausend Menschen verkaufen
ließ. Hierauf begab er sich nach Jllyrien, von da in die Winterquar-
tiere nach Lucca, wo ihn Pompejus und Crassus besuchten. Im
Frühjahr 56 begab sich Casar wieder zur Armee, und führte sie gegen
die Bewohner des Küstenlandes Armorica, d. h. der heutigen Nor-
mandie und Bretagne, wo damals die Veneter, Uneller, Levovier, Ca-
lete» und die Moriner (nördlich von der Somme) wohnten. Sie
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
266
auf die Republik die Schmach des verletzten Völkerrechts falle. Wie
ganz anders würde Roms Schicksal sich gestaltet haben, hatte der treu-
lose Casar in den Händen der Barbaren seine Laufbahn geendet!
Bei den Sigambrern auf dem rechten Rheinufer hatten die Tenchterer
und Usi'peten, die dem Gemetzel entkommen waren, Schutz und Aufnahme
gefunden. Die Verweigerung der Auslieferung und die Einladung der
Ubier, die damals auf dem rechten Rheinufer zwischen der Sieg und
der Lahn wohnten, bestimmten den ehrgeizigen Casar, über den Rhein
zu gehen, was vor ihm noch kein Römer gethan hatte. Er ging über
die Mosel und bauete, wahrscheinlich in der Gegend von Neuwied oder
zwischen Coblenz und Andernach, binnen zehn Tagen eine Pfahlbrücke
über den Rhein, betrat im Lande der Ubier zuerst den Boden unseres
Vaterlandes und zog gegen die Sigambrer (Anwohner der Sieg?),
die sich aber landeinwärts in ihre Waldungen zurückgezogeu hatten.
Nachdem Casar achtzehn Tage auf deutschem Boden verweilt, Dörfer
verbrannt und die Feldfrüchte abgeschnitten hatte, ging er nach Gallien
zurück und ließ die Brücke abbrccheu.
Den noch übrigen Theil des Sommers benutzte Cäsar zu einer
Landung in Britannien, weil von dorther den Galliern Hülfstruppen
geschickt worden waren. Im Lande der Moriner', in den Häfen Ges-
soriacum, j. Boulogne, und Jccius Portus, vielleicht j. Wissant oder
Calais, zog er zwei Legionen zusammen und eine Flotte von achtzig
Transportschiffen. Einige brittische Stämme schickten, auf die Nach-
richt von dieser Rüstung, Gesandte an Cäsar und erboten sich zur
Unterwerfung unter seinen Schutz. Noch hatte kein Römer die Insel
betreten, die seit der Zerstörung des phönicischen und karthagischen
Handels so in Vergessenheit gerathen war, daß viele sie für ein Fabel-
laud oder für eine außerhalb des Erdkreises liegende Insel hielten. Um
durch den Ruhm, das römische Reich auch außerhalb des Erdkreises
ausgebreitet und zuerst unter den Römern dahin die siegreichen Adler
getragen zu haben, sich dem Volke zu empfehlen, ließ sich Casar durch
keine Gesandtschaft abhalten. Er ging im Hafen Jccius mit den Le-
gionen an Bord, lichtete Abends zehn Uhr die Anker, und erreichte,
von Wetter und Wind begünstigt, am andern Morgen um zehn Uhr
die Küste der Insel. Die hohe und steile Küste, die mit Kriegern zu
Fuß und zu Roß, und mit Sichelwagen besetzt war, machte die Lan-
dung unmöglich. Er fuhr daher acht Millien nordwärts, wo die
Küste offen und stach war, setzte die Schiffe auf den Grund und
machte Anstalten zur Landung. Die Britten waren ihm aber gefolgt
und stellten sich hier zur Abwehr auf. Durch Wurfmaschinen, Schleu-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name]]
209
kennen und schätzen gelemt hatte. Von Sens zog er südwärts über
die Hochfläche von Langres, wo die Gallier ihm den Weg versperren
wollten, allein mit Hülfe seiner deutschen Garde trieb er sie zurück,
worauf sich Vercingetorix mit seinen geschlagenen Truppen in die Fe-
stung Alesia warf, j. Alise im Departement Cot« d’or. Ob sie gleich
wegen der Hohe ihrer Mauern und wegen der Menge ihrer Verthei-
diger unüberwindlich zu seyn schien, so begann doch Casar sogleich ihre
Blokade mit Ungeheuern Wallen, Graben und Pallifadenlinien. Aber
auch er wurde von' einem ^248,000 Mann starken Heere der Gallier
eingeschlossen, die zum Entsatz Alesia's herbeigecilt waren, wahrend
sein Heer nur 60,000 Mann zahlte. Auch gegen die Feinde von au-
ßen ließ er von seinen rüstigen Soldaten in einem Umkreise von
14,000 Schritten Schanzen und Graben anlegen. Mit eben so großer
Klugheit als Tapferkeit vereitelte aber Casar alle Angriffe des Entsatzhcereö
und die Ausfälle der Belagerten. Nach einem furchtbaren Kampfe,
von dessen Ausgange die Zukunft Galliens abhing, gaben endlich die
Germanen den Ausschlag und nothigten die Gallier zum Abzüge.
Alesia, verlassen und vom Hunger bedroht, ergab sich; Vercingetorix
lieferte sich freiwillig aus, um des Siegers Rache zu besänftigen: er
ritt in seiner schönsten Rüstung auf einem geschmückten Pferde aus der
Stadt zum Casar, der auf einem Throne saß, sprang vom Pferde und
warf sich schweigend vor Casar nieder, der ihn dann seinen Soldaten
mit dem Befehle übergab, ihn zu seinem Triumphe aufzubewahren.
In Rom feierte man Casars bewunderungswürdige Thaten und Siege
mit einem zwanzig Tage dauernden Dankfest. Er selbst blieb in Bi-
bracte und zog noch im Winter des Jahres 51 wieder aus, um die
letzten Regungen der alten gallischen Freiheit zu unterdrücken. Als er
Uxellodunum, eine feste Stadt der Cadurci im heutigen Dep. 6e Lot,
deren Lage an der Dordogne noch der heutige Name lopuecli cl'iissoltlun
(die Hohe von Ussoldun) bezeichnet, erobert hatte, ließ er allen bewaffneten
Einwohnern die Hände abhauen, um andere Städte von Empörungs-
versuchen abzuschrecken. Mit gleicher Grausamkeit und unedler Rache
verwüstete er das Gebiet der Eburonen, deren Fürst Ambiorix aber
über den Rhein entkam. Als die letzten Kampfer für die Freiheit
Galliens traten die Trevirer auf, aber ihre Fürsten wurden gefangen,
das Volk unterwarf sich. Seitdem erkannten alle Völker auf der
linken Seite des Rheins Roms Herrschaft an. Hierauf besuchte Casar
Aquitanien, das er noch nicht gesehen hatte, ging nach Narbonne,
vertheilte zehn Legionen als Besatzungen durch ganz Gallien, hielt
schnell Gerichtstage (conventus) in der Provinz und begab sich dann
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
358
zog er bis an die Weser und im Jahr 9 v. Chr. von Mainz aus
durch das Land der Chatten (Hessen) bis an die Elbe. Ohne jedoch
dieses Ziel zu überschreiten, unternahm er den Rückzug, auf dem er
an den Folgen eines Sturzes vom Pferde starb. Nach ihm setzten
Tiberius und andere Befehlshaber den Krieg fort und in stolzer Ver-
messenheit glaubte man in Nom, das Land zwischen dem Rhein und
der Elbe sey römische Provinz. Einer jener Befehlshaber, Domitius
Ahenobarbus, war zuerst über die Elbe gegangen und hatte dem
Augustus einen Altar errichtet auf dem rechten Ufer des Flusses, im
I. 2 v. Chr. Darauf führte er ohne Aufenthalt sein Heer an den
Rhein zurück und erhielt zur Belohnung einen Triumph. Augustus
aber gebot, daß kein neuer Uebergang über die Elbe mehr versucht
werden sollte, damit nicht die Volker jenseits des Flusses aufgereizt
würden. Im Jahr 5 n. Chr. drang Tiberius, begleitet vom Velle-
jus Paterculus, dem Geschichtschreiber, der die Reiterei befehligte,
wieder bis an die Elbe vor, während die römische Flotte, von der
Iuydersee aus, des unbekannten Oceans Busen umschiffend, in die
Mündung der Elbe einlief und sich mit dem Landheere vereinigte. Der
Ort wird nicht angegeben, ohne Zweifel in der Gegend von Hamburg.
Darauf führte er die Legionen wieder wohlbehalten in die Winterlager
nach Aliso bei Paderborn und nach dem alten Lager bei Xanten am
Rhein. So hatte zwar Tiberius das nördliche Deutschland dem Scheine
nach unterworfen, aber diese Eroberung war unsicher, so lange im
südlichen Deutschland das große Reich der Markomannen unter
dem Könige Marbod bestand, der in Bojohemum (Bojenheim,
die Heimath der Bojer, das heutige Böheim oder Böhmen) seine Re-
sidenz hatte und ein Heer von 70,000 Mann zu Fuß und 4000
Reiter unterhielt. Dieser Mann, dessen Macht den Römern gefährlich
zu werden anfing, sollte vernichtet werden mit seinem Reiche. Ein
Heer von zwölf Legionen wurde dazu bestimmt. Einen Theil führte
Sentius Saturninus, ein erfahrener Feldherr von alttömifcher
Sitte, durch das Land der Chatten nach Böheim; andere Legionen
zogen von Carnuntum an der Donau aus unter des Tiberius Führung
heran im Herbste des Jahrs 6 n. Chr. Schon waren beide Heere
nahe daran, sich zu vereinigen und nur fünf Tagemärsche von Mar-
bod's Truppen, als ein plötzlicher Aufstand in Pannonien und Dal-
matien ausbrach, weil dort die römischen Beamten das Land »wie
hungrige Wölfe zersteischten und die Kräfte der Völker verzehrten."
Es erhoben sich 200,000 pannonische Männer mit 9000 Reitern zur
Vernichtung der verhaßten Herrschaft. Tiberius schloß daher eilig mit
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Domitius
Ahenobarbus Augustus Augustus Volker Tiberius Tiberius Tiberius Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Hessen Rhein Rhein Hamburg Aliso Paderborn Xanten_am
Rhein Deutschland Deutschland Bojohemum Bojenheim Böheim Carnuntum Donau Pannonien
344
Ii.
Tiberius.
Tiberius Claudius Nero stand im fünf und fünfzigsten Le-
bensjahre, als er die Herrschaft, wie er sich stellte, nur auf Verlangen
des schmeichelnden und kriechenden Senats übernahm. Der Truppen
in Italien hatte er sich durch Geldspenden versichert; nur die Legionen
an der Donau unter seinem Sohne Drusus, und die Truppen am
Niederrhein, besonders in Vetera und Köln, unter Germanicus wollten
unter wilden Meutereien ihre Anführer zu Kaisern machen, aber beide
wiesen diese gefährliche Ehre zurück und dampften die Aufstande.
In den Feldzügen gegen die Germanen hatte sich Tiberius als ein
tapferer und kluger Feldherr bewahrt, der von seiner Umgebung hoch-
geachtet und gepriesen ward. Allein das Leben unter der rankevollen
Umgebung des Augustus, die Furcht vor dem Kaiser, der ihm nicht
hold war, eine gezwungene unglückliche Ehe und die Eingebungen
seiner Mutter, die ihm die Nachfolge mit allen Mitteln der dem
Claudischen Geschlechte angeborenen Herrschsucht und der Bosheit ver-
schaffte, konnte seine, ohnehin dem Bosen zugewandte Seele nicht ver-
edeln. Daher war Tiberius geübt in der Verstellungskunst; sein Arg-
wohn verleitete ihn zu Grausamkeiten; das entartete Geschlecht konnte
ihm keine Achtung einflößen, und die Unruhe seines Gewissens glaubte
er zuletzt durch Schwelgen und in unnatürlichen Wollüsten stillen zu
können. Geschichtschreiber, denen die bessern Zeiten der Republik vor-
schwebten, haben ihn als einen vollendeten Despoten geschildert, ohne
zu erwägen, daß ihn Verhältnisse entschuldigen können und Vieles auf ,
seine Rechnung gesetzt wird, was seiner schlechten Umgebung zuzu-
schreiben ist. Er soll oft beim Weggehen aus dem Rathhause in grie-
chischer Sprache ausgerufen haben: »O was für sklavisch gesinnte
Menschen! “
Kaum war Tiberius Kaiser, als der auf Pianosa lebende un-
schädliche Agrippa Posthumus von dem Tribun, der ihn bewachte,
getodtet ward. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Tiberius aus Furcht,
jener Prinz möchte Ansprüche auf den Thron machen, den Befehl zu
jenem Morde gegeben hat, obgleich er sich unwissend und zornig stellte,
und die That zu rachen drohete. Zwei Jahre nachher gab sich ein
Sklav des Ermordeten, Clemens, ssür seinen Herrn aus. Auf des
Kaisers Frage, wie er Agrippa geworden wäre? antwortete er: »Wie
du Kaiser geworden bist." Tiberius befahl, den falschen Posthumus
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Tiberius Claudius_Nero Drusus Germanicus Tiberius Augustus Tiberius Tiberius_Kaiser Tiberius Agrippa_Posthumus Tiberius Clemens Agrippa Tiberius
348
Außer einigen Unruhen in Gallien und Afrika, die bald unter-
drückt wurden, fallen in die Regierung des Tiberius einige bedeutende
Kriege gegen Arminius und Marbod, und im Orient.
Als Germanicus die Meuterei der Legionen nach des Augustus
Tode gestillt hatte, führte er ste zur Befriedigung ihrer Mordlust von
Vetera aus durch den Castschen Wald gegen die Marser, nördlich von
der Lippe im Münsterlande, überfiel ste und zerstörte wahrscheinlich in
der Gegend von Coesfeld ihr Heiligthum Tanfana. Im folgenden
Jahre 15 drang er von Mainz aus in das Chattenland bis über die
Eder (Adrana) vor und zerstörte Mattium, den Hauptort der Chatten,
wahrscheinlich das heutige Dorf Maden bei Gudersberg, in der Ge-
gend von Fritzlar, nach andern Marburg, welche die Adrana als Lahn
erklären. Von da zog Germanicus in das Cheruskerland, wo Armi-
nius seinen römisch gesinnten Schwiegervater Segestes belagerte. Ger-
manicns befreite ihn und führte dessen Tochter Thusnelda, des
Arminius Gattin, die bei ihrem Vater war, als Gefangene mir sich
fort. In Rom verherrlichte sie im Jahre 17 mit ihrem Sohnlein
Thumelicus, den sie in der Gefangenschaft geboren hatte, und mit
vielen andern gefangenen germanischen Fürsten den Triumph des Sie-
gers. Thusnelda's spateres Schicksal ist unbekannt, ihr Sohn aber
wuchs zu Ravenna auf; die Geschichte seines Unglücks ist mit des
Tacitus verlorenen Büchern untergegangen.
Arminius, zur Rache entstammt gegen die Räuber seiner Gattin
und gegen den Vaterlandsverrather Segestes, rief die Cherusker und
deren Verbündete zu den -Waffen. Germanicus unternahm daher eine
neue Heerfahrt; er selbst ging mit vier Legionen zu Schiffe ^on Vetera
aus durch den Drususkanal in die Auydersee und erreichte die Mün-
dung der Ems, wahrend sein Legat Cacina mit vierzig Cohorten und
mit der Reiterei zu Lande eben dahin zog. Das Land der Bructerer
zwischen der Ems und Lippe wurde verwüstet. Da Germanicus nicht
weit vom Teutoburger Walde stand, so beschloß er, den dort gefalle-
nen Römern die letzte Ehre zu erweisen. Nachdem Cacina die Wald-
schluchten untersucht, von Feinden gereinigt, und den Weg dahin mit
Brücken und Dämmen versehen hatte, so betrat das Heer, von Mit-
leid und Verlangen ergriffen, den schauerlichen Ort. Da sah man
noch die Walle der römischen Lagerplätze und auf der Wahlstatt die
gebleichten Gebeine der Gefallenen, hier gehäuft, dort zerstreut, je
nachdem diese Widerstand geleistet oder die Flucht versucht hatten.
Dabei lagen zerbrochene Waffen und Pferdegerippe, und an Baum-
stämmen hafteten hohle Schädel. In den nahen Hainen standen noch
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Germanicus Augustus Germanicus Thusnelda Cacina Cacina
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Afrika Orient Coesfeld Mainz Chattenland Gudersberg Fritzlar Marburg Cheruskerland Rom Ravenna
549
die Altäre, wo die Gefangenen geschlachtet waren. Einige Soldaten,
welche der Schlacht oder Gefangenschaft entronnen, jetzt bei dem
Heere waren, zeigten die Stellen, wo die Legaten gefallen, wo die
Adler geraubt waren, wo Varus die erste Wunde erhalten, wo er sich
das Schwert in die Brust gestoßen, wo Arminius seine Schaaren er-
muntert, wo man Gefangene aufgehängt, und man die Fahnen und
Adler verspottet hatte. Das Heer, über diesen schauderhaften Anblick
von Schmerz und Zorn ergriffen, beerdigte nun, im sechsten Jahre
nach der Niederlage, die Gebeine der drei Legionen. Germanicus
legte selbst den ersten Rasen zu einem Leichenhügel zur Ehre der Ge-
schiedenen und zum Beweis seines theilnehmenden Schmerzes.
(Siehe die Abbildung 77.)
Nach diesem Werke der Frömmigkeit griff Germanicus den Armi-
nius an, der unterdessen Zeit gewonnen hatte, seine Streiter zu sam-
meln. Da aber die römische Reiterei mit großem Verluste geworfen
wurde, so beschloß Germanicus, unverweilt den Rückzug anzutreten.
Er selbst bestieg mit seinen Legionen die Flotte wieder, die Reiterei
nahm den Weg längs der Küste, Cäcina zog landeinwärts dem Laufe
der Lippe folgend. Auf diesem Wege wurde Cäcina von den ihm
nach und zur Seite folgenden Deutschen beständig angegriffen, durch
Verluste und Mühseligkeiten aller Art gebeugt, er selbst verwundet.
Das Gerücht, er sey abgeschnitten und die Deutschen drängen gegen
den Rhein vor, hatte in Vetera eine so große Besorgniß erregt, daß
man schon die dortige Rheinbrücke abbrechen wollte, wenn es nicht
Agrippina, die unerschrockene Gemahlin des Germanicus, die hier zu-
rückgeblieben war, verhindert hätte. Als nun die Legionen Cäcina's
in jäinmerlichem Aufzuge herüber zogen, stand Agrippina an der Brücke,
ertheilte Dank und Lob, kleidete die Abgerissenen und sorgte für die
Verwundeten. Auch Germanicus hatte auf dem Meere schreckliches
Ungemach ausgestanden und zwei Legionen, die ans der Küste mar-
schirten, wären von Sturmstnthen fast vernichtet worden, wenn sie
nicht zuletzt in die Schiffe ausgenommen worden wären. So gelang-
ten die Römer wieder an den Rhein. Nachdem die Verluste an
Menschen und Waffen wieder ersetzt waren, unternahm Germanicus
im I. 16 auf dieselbe Weise einen neuen Zug und erreichte die Weser.
Hier schlug er auf dem Felde Jdistavisus, ungefähr in der Gegend
von Vlotho, des Arminius Schaaren und lieferte ihm eine zweite
Schlacht jenseit des Flusses, zwischen der Weser und dem Steinhuder
Meere, ohne Entscheidung. Germanicus errichtete in dem Lager ein
Denkmal mit der Inschrift: „Nach Ueberwindung der Volker
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Varus Germanicus Germanicus Germanicus Cäcina Agrippina Germanicus Agrippina Germanicus Germanicus
350
zwischen dem Rhein und der Elbe hat das Heer des Kai-
sers Tiberius dieses Denkmal dem Mars, dem Jupiter
und dem August-us geweiht." Darauf trat er, noch im Som-
mer, seinen Rückzug an. Ein Theil des Heeres kam unangefochten
zu Lande an den Rhein; einen andern unter Germanicus führte die
Flotte zurück. Ein schrecklicher Sturm überfiel sie; nach großem Ver-
luste an Menschen, Pferden, Schiffen, die gescheitert oder verschlagen
waren, erreichte sie Vetera. Nachdem der rastlose Feldherr noch einen
Zug in das Marserland unternommen, um einen Legionsadler des
Varus wieder zu erbeuten, erhielt er vom Tiberius dringende Einladun-
gen, nach Rom zu kommen, denn der Kaiser wollte diese nutzlosen
und kostspieligen Züge nicht mehr unternommen haben, auch besorgte
er, des Germanicus Ansehen im Heere mochte ihm gefährlich werden.
Der Sieger feierte am 26. Mai 17 zu Rom seinen Triumph über die
Cherusker, Chatten und alle Germanen bis zur Elbe. Der Geograph
Strabo sah den prachtvollen Zug und hat, bei der Beschreibung des-
selben, allein unter allen Schriftstellern des Alterthums, Thusnelda's
Namen genannt. Seitdem überließ Tiberius die Deutschen ihren in-
nern Zwistigkeiten, in denen Deutschlands Befreier im I. 19 seinen
Untergang gefunden hat. Bald darauf wurde Marbod von einem
Fürsten der Gothonen, Catualda, in Böhmen überfallen und seiner
Herrschaft beraubt. Drnsus, des Kaisers Sohn, stand an der Donau
zur Beobachtung jenes gefürchteten Königs, und trug zu dessen Sturze
mit bei. Marbod übergab sich dem Schutze der Römer und wurde
bis an seinen Tod zu Ravenna in Haft gehalten.
Um die Ruhe im Orient wieder herzustellen, die durch den fast
gleichzeitigen Tod der Könige von Kappadocien, Commagene und Ci-
licien und durch Steuerbedrückungen in Syrien und Judaa gestört
worden war, schickte der Kaiser den Germanicus nach Asien, wo auch
ein parthischer Krieg auszubrechen drohete, da der von Augustus ein-
gesetzte König der Parther, Vonones, von seinem Gegner Artaban
vertrieben und in dem damals herrenlosen Armenien, um dessen Be-
sitz sich Römer und Parther stritten, als König aufgenommen worden
war. Da Artaban mit Krieg drohete und Armenien von römischen
Truppen nicht gehörig besetzt war, so lockte der syrische Statthalter
den König Vonones zu sich und umgab ihn mit einer Wache. Spater
emstoh er seiner Haft zu Pompejopolis in Cilicien und wurde von der
nachsetzenden Wache erstochen. Tiberius beabsichtigte aber bei jener
Sendung des Germanicus zugleich auch dessen Untergang. Dazu er-
teilte er dem Statthalter Syriens, Cnejus Piso, einem herzlosen,
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Tiberius Germanicus Varus Tiberius Germanicus Strabo Tiberius Marbod Augustus Augustus Tiberius Cnejus_Piso
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Rom Rom Deutschlands Catualda Donau Ravenna Syrien Asien Armenien Armenien Cilicien Syriens