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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 28

1846 - Berlin : Klemann
28 Alterthum. — Germanen 12—9. Drusus, Stiefsohn des Augustus, dringt in 4 Feld- zügen bis an die Elbe. 3. Marbod mit seinen Markomannen nach Bojohemum. 9 n. Ehr. Der Sieg des Cherusker fürsten Armin ins im tcutoburger Walde befreit Germanien vom Joche der Römer. 14—16. Germanicus, der edle Sohn des Drusus, erkämpft zweifelhafte Siege. Der cheruskische Bund im Westen, unter Arminius, und der markomannische im Osten, unter Marbod und Katualda, zerstören sich selbst. Marbod flieht (19) zu den Römern, Arminius erliegt (21) der Eifer- sucht seiner Verwandten. Sein Andenken lebte in Volks- gesängen. 69. Aufstand der Bataver unter Claudius.civilis. 160—182. Neuer markomannischer Bund, dem Marcus Aureliuö kaum zu widerstehen vermag. 3tes Jahrhundert. Hauptvölker: Franken am Nie- derrhein, Alemannen am Oberrhein, Sachsen und Friesen im Norden, Gothen (seit 274 in Ost- und Westgothen getheilt) im Osten. Außerdem die bedeu- tendsten: Burgunder, Sueven, Heruler. 4tes u. 5tes Jahrh.: Franken, Friesen und Aleman- nen bleiben in ihren Sitzen. Die Sachsen und An- geln plündern die Küsten Britanniens und Galliens und erobern 449 England. Die Burgunder gehen über den Rhein und erhalten 411 Land an der Rhone. Die Sueven gehen mit den Alanen und Vandalen 407 über den Rhein, durch Gallien nach Spanien, die Vandalen 429 unter Geiserich nach Afrika (bis 534). Die Ostgothen 376 von den Hunnen unterdrückt; die Westgothen von den Römern ausgenommen, dann be- drückt, siegen über Valens bei Adrianopel 378. Ala- rich, König der Westgothen, dringt nach Italien vor, nimmt Rom 410. Ataulf und Wallia gründen 416 ein westgothisches Reich in Gallien und Spanien. Nach

2. Für die obere Stufe - S. 15

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 15 Das Christentum wird Staatsreligion. (325 Konzil von Nicäa; Lehre des Arius verworfen.) Constantinopel wird Hauptstadt. Einteilung in 4 Präfekturen. 361—363 Julian der Abtrünnige. Zerfall des Römerreichs durch die Völkerwanderung. Das Mittelalter und die Neuzeit. h, - Germanische Vorzeit. Die arische Völkerfamilie. v.chr.113-101 Cimbern und Teutonen. Schlachten bei Aquä Sextiä und Vercellä. 58 Cäsar und Ariovist. 16 v.chr.bis Dritter Zusammenstofs zwischen Römern und 16 n. Chr. Germanen: a) Drusus’ Züge. b) Tiberius’ listige Pläne. 9 n. Chr. c) Varus — Teutoburger Wald. d) Germanicus’ Rachezüge (Idisiaviso). Zustände zur Zeit des Tacitus. a) Verteilung der Stämme. b) Aussehen — Beschäftigung — Kleidung und Waffen — Haus (ein Raum). c) Freie (Adel und Gemeinfreie) und Unfreie (Hörige und Haussklaven). d) Gemeinde — Gau (Gauthing) — Stamm oder Volk (grofser Thing). — Herzöge oder auch Könige, vom Volke gewählt. e) Götterverehrung.

3. Geschichte der Römer - S. 264

1836 - Leipzig : Baumgärtner
264 Haaren und batet: weinend die abziehenden Männer, sie nicht in rö- mische Sklaverei komtnen zu lassen. Mit furchtbarer Erbitterung kämpften die dichtgedrängten Schaaren der beiden Heere; nur die durch Kriegskunst geregelte Tapferkeit der Römer gewann den Sieg. Ariovist zog sich an den Rhein zurück, der nur fünf tausend Schritte (nicht fünfzig tausend, wie einige Schriftsteller angeben) vom Schlachtfelde entfernt war. Die Römer setzten-den Fliehenden nach. Ariovist setzte in einem Kahne über den Fluß; viele retteten sich durch Schwimmen, viele kamen and) um im Flusse oder durch das Schwert der Römer. Auf dieser Flucht fanden auch Ariovist's beide Frauen den Tod; die eine Tochter gerieth in Gefangenschaft, die andere wurde gctödtet. Ihren Leichnam in seinen Armen haltend erreichte der gebeugte Vater das deutsche Ufer. , (Siehe die Abbildung Pi* 65.) So standen die römischen Adler zum ersten Male am Rhein. Casar führte nach diesen Siegen seine Legionen in die Winterquartiere zu den Sequancrn und begab sich dann nach Lucca, seinem Haupt- quartiere in dem italischen Gallien, um in der Nahe Roms zu seyn und dort die Verbindungen mit seinen Freunden zu unterhalten. Wahrend des Winters vereinigten sich fünfzehn Volker in Galli a Belgica zu gemeinsamer Abwehr der Römer; nur die Rem er, ein Volk nördlich von der Marne in der Gegend von Rheims, traten dem Bunde nicht bei, der 300,000 Mann stellen sollte. Galba, König der Suessionen (bei Soissons) erhielt die Ober-Anführung. Casar eilte daher sogleich, mit zwei neuen Legionen sein Heer verstärkend, im Früh- linge des Jahres 57 v. Chr. nach Gallien und zerstreuete durch mehr- seitige Angriffe das große Bundesheer an der Aisne. Die meisten Belgier, auch Galba, unterwarfen sich der Gnade des Siegers. Nur die Nervi er, ein rauhes tapferes Volk deutschen Ursprungs, leisteten an der Sambre muthig Widerstand; kaum entging Casar einer schreck- lichen Niederlage; nur seine Ueberlegenheit verschaffte ihm den Sieg. Auch die Festung der Aduatiker (vielleicht das heutige Namur oder ein anderer auf einem steilen Felsen in jener Gegend liegender Ort) fiel in Casars Hände, der drei und fünfzig tausend Menschen verkaufen ließ. Hierauf begab er sich nach Jllyrien, von da in die Winterquar- tiere nach Lucca, wo ihn Pompejus und Crassus besuchten. Im Frühjahr 56 begab sich Casar wieder zur Armee, und führte sie gegen die Bewohner des Küstenlandes Armorica, d. h. der heutigen Nor- mandie und Bretagne, wo damals die Veneter, Uneller, Levovier, Ca- lete» und die Moriner (nördlich von der Somme) wohnten. Sie

4. Geschichte der Römer - S. 266

1836 - Leipzig : Baumgärtner
266 auf die Republik die Schmach des verletzten Völkerrechts falle. Wie ganz anders würde Roms Schicksal sich gestaltet haben, hatte der treu- lose Casar in den Händen der Barbaren seine Laufbahn geendet! Bei den Sigambrern auf dem rechten Rheinufer hatten die Tenchterer und Usi'peten, die dem Gemetzel entkommen waren, Schutz und Aufnahme gefunden. Die Verweigerung der Auslieferung und die Einladung der Ubier, die damals auf dem rechten Rheinufer zwischen der Sieg und der Lahn wohnten, bestimmten den ehrgeizigen Casar, über den Rhein zu gehen, was vor ihm noch kein Römer gethan hatte. Er ging über die Mosel und bauete, wahrscheinlich in der Gegend von Neuwied oder zwischen Coblenz und Andernach, binnen zehn Tagen eine Pfahlbrücke über den Rhein, betrat im Lande der Ubier zuerst den Boden unseres Vaterlandes und zog gegen die Sigambrer (Anwohner der Sieg?), die sich aber landeinwärts in ihre Waldungen zurückgezogeu hatten. Nachdem Casar achtzehn Tage auf deutschem Boden verweilt, Dörfer verbrannt und die Feldfrüchte abgeschnitten hatte, ging er nach Gallien zurück und ließ die Brücke abbrccheu. Den noch übrigen Theil des Sommers benutzte Cäsar zu einer Landung in Britannien, weil von dorther den Galliern Hülfstruppen geschickt worden waren. Im Lande der Moriner', in den Häfen Ges- soriacum, j. Boulogne, und Jccius Portus, vielleicht j. Wissant oder Calais, zog er zwei Legionen zusammen und eine Flotte von achtzig Transportschiffen. Einige brittische Stämme schickten, auf die Nach- richt von dieser Rüstung, Gesandte an Cäsar und erboten sich zur Unterwerfung unter seinen Schutz. Noch hatte kein Römer die Insel betreten, die seit der Zerstörung des phönicischen und karthagischen Handels so in Vergessenheit gerathen war, daß viele sie für ein Fabel- laud oder für eine außerhalb des Erdkreises liegende Insel hielten. Um durch den Ruhm, das römische Reich auch außerhalb des Erdkreises ausgebreitet und zuerst unter den Römern dahin die siegreichen Adler getragen zu haben, sich dem Volke zu empfehlen, ließ sich Casar durch keine Gesandtschaft abhalten. Er ging im Hafen Jccius mit den Le- gionen an Bord, lichtete Abends zehn Uhr die Anker, und erreichte, von Wetter und Wind begünstigt, am andern Morgen um zehn Uhr die Küste der Insel. Die hohe und steile Küste, die mit Kriegern zu Fuß und zu Roß, und mit Sichelwagen besetzt war, machte die Lan- dung unmöglich. Er fuhr daher acht Millien nordwärts, wo die Küste offen und stach war, setzte die Schiffe auf den Grund und machte Anstalten zur Landung. Die Britten waren ihm aber gefolgt und stellten sich hier zur Abwehr auf. Durch Wurfmaschinen, Schleu-

5. Geschichte der Römer - S. 269

1836 - Leipzig : Baumgärtner
209 kennen und schätzen gelemt hatte. Von Sens zog er südwärts über die Hochfläche von Langres, wo die Gallier ihm den Weg versperren wollten, allein mit Hülfe seiner deutschen Garde trieb er sie zurück, worauf sich Vercingetorix mit seinen geschlagenen Truppen in die Fe- stung Alesia warf, j. Alise im Departement Cot« d’or. Ob sie gleich wegen der Hohe ihrer Mauern und wegen der Menge ihrer Verthei- diger unüberwindlich zu seyn schien, so begann doch Casar sogleich ihre Blokade mit Ungeheuern Wallen, Graben und Pallifadenlinien. Aber auch er wurde von' einem ^248,000 Mann starken Heere der Gallier eingeschlossen, die zum Entsatz Alesia's herbeigecilt waren, wahrend sein Heer nur 60,000 Mann zahlte. Auch gegen die Feinde von au- ßen ließ er von seinen rüstigen Soldaten in einem Umkreise von 14,000 Schritten Schanzen und Graben anlegen. Mit eben so großer Klugheit als Tapferkeit vereitelte aber Casar alle Angriffe des Entsatzhcereö und die Ausfälle der Belagerten. Nach einem furchtbaren Kampfe, von dessen Ausgange die Zukunft Galliens abhing, gaben endlich die Germanen den Ausschlag und nothigten die Gallier zum Abzüge. Alesia, verlassen und vom Hunger bedroht, ergab sich; Vercingetorix lieferte sich freiwillig aus, um des Siegers Rache zu besänftigen: er ritt in seiner schönsten Rüstung auf einem geschmückten Pferde aus der Stadt zum Casar, der auf einem Throne saß, sprang vom Pferde und warf sich schweigend vor Casar nieder, der ihn dann seinen Soldaten mit dem Befehle übergab, ihn zu seinem Triumphe aufzubewahren. In Rom feierte man Casars bewunderungswürdige Thaten und Siege mit einem zwanzig Tage dauernden Dankfest. Er selbst blieb in Bi- bracte und zog noch im Winter des Jahres 51 wieder aus, um die letzten Regungen der alten gallischen Freiheit zu unterdrücken. Als er Uxellodunum, eine feste Stadt der Cadurci im heutigen Dep. 6e Lot, deren Lage an der Dordogne noch der heutige Name lopuecli cl'iissoltlun (die Hohe von Ussoldun) bezeichnet, erobert hatte, ließ er allen bewaffneten Einwohnern die Hände abhauen, um andere Städte von Empörungs- versuchen abzuschrecken. Mit gleicher Grausamkeit und unedler Rache verwüstete er das Gebiet der Eburonen, deren Fürst Ambiorix aber über den Rhein entkam. Als die letzten Kampfer für die Freiheit Galliens traten die Trevirer auf, aber ihre Fürsten wurden gefangen, das Volk unterwarf sich. Seitdem erkannten alle Völker auf der linken Seite des Rheins Roms Herrschaft an. Hierauf besuchte Casar Aquitanien, das er noch nicht gesehen hatte, ging nach Narbonne, vertheilte zehn Legionen als Besatzungen durch ganz Gallien, hielt schnell Gerichtstage (conventus) in der Provinz und begab sich dann

6. Geschichte der Römer - S. 338

1836 - Leipzig : Baumgärtner
358 zog er bis an die Weser und im Jahr 9 v. Chr. von Mainz aus durch das Land der Chatten (Hessen) bis an die Elbe. Ohne jedoch dieses Ziel zu überschreiten, unternahm er den Rückzug, auf dem er an den Folgen eines Sturzes vom Pferde starb. Nach ihm setzten Tiberius und andere Befehlshaber den Krieg fort und in stolzer Ver- messenheit glaubte man in Nom, das Land zwischen dem Rhein und der Elbe sey römische Provinz. Einer jener Befehlshaber, Domitius Ahenobarbus, war zuerst über die Elbe gegangen und hatte dem Augustus einen Altar errichtet auf dem rechten Ufer des Flusses, im I. 2 v. Chr. Darauf führte er ohne Aufenthalt sein Heer an den Rhein zurück und erhielt zur Belohnung einen Triumph. Augustus aber gebot, daß kein neuer Uebergang über die Elbe mehr versucht werden sollte, damit nicht die Volker jenseits des Flusses aufgereizt würden. Im Jahr 5 n. Chr. drang Tiberius, begleitet vom Velle- jus Paterculus, dem Geschichtschreiber, der die Reiterei befehligte, wieder bis an die Elbe vor, während die römische Flotte, von der Iuydersee aus, des unbekannten Oceans Busen umschiffend, in die Mündung der Elbe einlief und sich mit dem Landheere vereinigte. Der Ort wird nicht angegeben, ohne Zweifel in der Gegend von Hamburg. Darauf führte er die Legionen wieder wohlbehalten in die Winterlager nach Aliso bei Paderborn und nach dem alten Lager bei Xanten am Rhein. So hatte zwar Tiberius das nördliche Deutschland dem Scheine nach unterworfen, aber diese Eroberung war unsicher, so lange im südlichen Deutschland das große Reich der Markomannen unter dem Könige Marbod bestand, der in Bojohemum (Bojenheim, die Heimath der Bojer, das heutige Böheim oder Böhmen) seine Re- sidenz hatte und ein Heer von 70,000 Mann zu Fuß und 4000 Reiter unterhielt. Dieser Mann, dessen Macht den Römern gefährlich zu werden anfing, sollte vernichtet werden mit seinem Reiche. Ein Heer von zwölf Legionen wurde dazu bestimmt. Einen Theil führte Sentius Saturninus, ein erfahrener Feldherr von alttömifcher Sitte, durch das Land der Chatten nach Böheim; andere Legionen zogen von Carnuntum an der Donau aus unter des Tiberius Führung heran im Herbste des Jahrs 6 n. Chr. Schon waren beide Heere nahe daran, sich zu vereinigen und nur fünf Tagemärsche von Mar- bod's Truppen, als ein plötzlicher Aufstand in Pannonien und Dal- matien ausbrach, weil dort die römischen Beamten das Land »wie hungrige Wölfe zersteischten und die Kräfte der Völker verzehrten." Es erhoben sich 200,000 pannonische Männer mit 9000 Reitern zur Vernichtung der verhaßten Herrschaft. Tiberius schloß daher eilig mit

7. Geschichte der Römer - S. 344

1836 - Leipzig : Baumgärtner
344 Ii. Tiberius. Tiberius Claudius Nero stand im fünf und fünfzigsten Le- bensjahre, als er die Herrschaft, wie er sich stellte, nur auf Verlangen des schmeichelnden und kriechenden Senats übernahm. Der Truppen in Italien hatte er sich durch Geldspenden versichert; nur die Legionen an der Donau unter seinem Sohne Drusus, und die Truppen am Niederrhein, besonders in Vetera und Köln, unter Germanicus wollten unter wilden Meutereien ihre Anführer zu Kaisern machen, aber beide wiesen diese gefährliche Ehre zurück und dampften die Aufstande. In den Feldzügen gegen die Germanen hatte sich Tiberius als ein tapferer und kluger Feldherr bewahrt, der von seiner Umgebung hoch- geachtet und gepriesen ward. Allein das Leben unter der rankevollen Umgebung des Augustus, die Furcht vor dem Kaiser, der ihm nicht hold war, eine gezwungene unglückliche Ehe und die Eingebungen seiner Mutter, die ihm die Nachfolge mit allen Mitteln der dem Claudischen Geschlechte angeborenen Herrschsucht und der Bosheit ver- schaffte, konnte seine, ohnehin dem Bosen zugewandte Seele nicht ver- edeln. Daher war Tiberius geübt in der Verstellungskunst; sein Arg- wohn verleitete ihn zu Grausamkeiten; das entartete Geschlecht konnte ihm keine Achtung einflößen, und die Unruhe seines Gewissens glaubte er zuletzt durch Schwelgen und in unnatürlichen Wollüsten stillen zu können. Geschichtschreiber, denen die bessern Zeiten der Republik vor- schwebten, haben ihn als einen vollendeten Despoten geschildert, ohne zu erwägen, daß ihn Verhältnisse entschuldigen können und Vieles auf , seine Rechnung gesetzt wird, was seiner schlechten Umgebung zuzu- schreiben ist. Er soll oft beim Weggehen aus dem Rathhause in grie- chischer Sprache ausgerufen haben: »O was für sklavisch gesinnte Menschen! “ Kaum war Tiberius Kaiser, als der auf Pianosa lebende un- schädliche Agrippa Posthumus von dem Tribun, der ihn bewachte, getodtet ward. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Tiberius aus Furcht, jener Prinz möchte Ansprüche auf den Thron machen, den Befehl zu jenem Morde gegeben hat, obgleich er sich unwissend und zornig stellte, und die That zu rachen drohete. Zwei Jahre nachher gab sich ein Sklav des Ermordeten, Clemens, ssür seinen Herrn aus. Auf des Kaisers Frage, wie er Agrippa geworden wäre? antwortete er: »Wie du Kaiser geworden bist." Tiberius befahl, den falschen Posthumus

8. Geschichte der Römer - S. 348

1836 - Leipzig : Baumgärtner
348 Außer einigen Unruhen in Gallien und Afrika, die bald unter- drückt wurden, fallen in die Regierung des Tiberius einige bedeutende Kriege gegen Arminius und Marbod, und im Orient. Als Germanicus die Meuterei der Legionen nach des Augustus Tode gestillt hatte, führte er ste zur Befriedigung ihrer Mordlust von Vetera aus durch den Castschen Wald gegen die Marser, nördlich von der Lippe im Münsterlande, überfiel ste und zerstörte wahrscheinlich in der Gegend von Coesfeld ihr Heiligthum Tanfana. Im folgenden Jahre 15 drang er von Mainz aus in das Chattenland bis über die Eder (Adrana) vor und zerstörte Mattium, den Hauptort der Chatten, wahrscheinlich das heutige Dorf Maden bei Gudersberg, in der Ge- gend von Fritzlar, nach andern Marburg, welche die Adrana als Lahn erklären. Von da zog Germanicus in das Cheruskerland, wo Armi- nius seinen römisch gesinnten Schwiegervater Segestes belagerte. Ger- manicns befreite ihn und führte dessen Tochter Thusnelda, des Arminius Gattin, die bei ihrem Vater war, als Gefangene mir sich fort. In Rom verherrlichte sie im Jahre 17 mit ihrem Sohnlein Thumelicus, den sie in der Gefangenschaft geboren hatte, und mit vielen andern gefangenen germanischen Fürsten den Triumph des Sie- gers. Thusnelda's spateres Schicksal ist unbekannt, ihr Sohn aber wuchs zu Ravenna auf; die Geschichte seines Unglücks ist mit des Tacitus verlorenen Büchern untergegangen. Arminius, zur Rache entstammt gegen die Räuber seiner Gattin und gegen den Vaterlandsverrather Segestes, rief die Cherusker und deren Verbündete zu den -Waffen. Germanicus unternahm daher eine neue Heerfahrt; er selbst ging mit vier Legionen zu Schiffe ^on Vetera aus durch den Drususkanal in die Auydersee und erreichte die Mün- dung der Ems, wahrend sein Legat Cacina mit vierzig Cohorten und mit der Reiterei zu Lande eben dahin zog. Das Land der Bructerer zwischen der Ems und Lippe wurde verwüstet. Da Germanicus nicht weit vom Teutoburger Walde stand, so beschloß er, den dort gefalle- nen Römern die letzte Ehre zu erweisen. Nachdem Cacina die Wald- schluchten untersucht, von Feinden gereinigt, und den Weg dahin mit Brücken und Dämmen versehen hatte, so betrat das Heer, von Mit- leid und Verlangen ergriffen, den schauerlichen Ort. Da sah man noch die Walle der römischen Lagerplätze und auf der Wahlstatt die gebleichten Gebeine der Gefallenen, hier gehäuft, dort zerstreut, je nachdem diese Widerstand geleistet oder die Flucht versucht hatten. Dabei lagen zerbrochene Waffen und Pferdegerippe, und an Baum- stämmen hafteten hohle Schädel. In den nahen Hainen standen noch

9. Geschichte der Römer - S. 349

1836 - Leipzig : Baumgärtner
549 die Altäre, wo die Gefangenen geschlachtet waren. Einige Soldaten, welche der Schlacht oder Gefangenschaft entronnen, jetzt bei dem Heere waren, zeigten die Stellen, wo die Legaten gefallen, wo die Adler geraubt waren, wo Varus die erste Wunde erhalten, wo er sich das Schwert in die Brust gestoßen, wo Arminius seine Schaaren er- muntert, wo man Gefangene aufgehängt, und man die Fahnen und Adler verspottet hatte. Das Heer, über diesen schauderhaften Anblick von Schmerz und Zorn ergriffen, beerdigte nun, im sechsten Jahre nach der Niederlage, die Gebeine der drei Legionen. Germanicus legte selbst den ersten Rasen zu einem Leichenhügel zur Ehre der Ge- schiedenen und zum Beweis seines theilnehmenden Schmerzes. (Siehe die Abbildung 77.) Nach diesem Werke der Frömmigkeit griff Germanicus den Armi- nius an, der unterdessen Zeit gewonnen hatte, seine Streiter zu sam- meln. Da aber die römische Reiterei mit großem Verluste geworfen wurde, so beschloß Germanicus, unverweilt den Rückzug anzutreten. Er selbst bestieg mit seinen Legionen die Flotte wieder, die Reiterei nahm den Weg längs der Küste, Cäcina zog landeinwärts dem Laufe der Lippe folgend. Auf diesem Wege wurde Cäcina von den ihm nach und zur Seite folgenden Deutschen beständig angegriffen, durch Verluste und Mühseligkeiten aller Art gebeugt, er selbst verwundet. Das Gerücht, er sey abgeschnitten und die Deutschen drängen gegen den Rhein vor, hatte in Vetera eine so große Besorgniß erregt, daß man schon die dortige Rheinbrücke abbrechen wollte, wenn es nicht Agrippina, die unerschrockene Gemahlin des Germanicus, die hier zu- rückgeblieben war, verhindert hätte. Als nun die Legionen Cäcina's in jäinmerlichem Aufzuge herüber zogen, stand Agrippina an der Brücke, ertheilte Dank und Lob, kleidete die Abgerissenen und sorgte für die Verwundeten. Auch Germanicus hatte auf dem Meere schreckliches Ungemach ausgestanden und zwei Legionen, die ans der Küste mar- schirten, wären von Sturmstnthen fast vernichtet worden, wenn sie nicht zuletzt in die Schiffe ausgenommen worden wären. So gelang- ten die Römer wieder an den Rhein. Nachdem die Verluste an Menschen und Waffen wieder ersetzt waren, unternahm Germanicus im I. 16 auf dieselbe Weise einen neuen Zug und erreichte die Weser. Hier schlug er auf dem Felde Jdistavisus, ungefähr in der Gegend von Vlotho, des Arminius Schaaren und lieferte ihm eine zweite Schlacht jenseit des Flusses, zwischen der Weser und dem Steinhuder Meere, ohne Entscheidung. Germanicus errichtete in dem Lager ein Denkmal mit der Inschrift: „Nach Ueberwindung der Volker

10. Geschichte der Römer - S. 350

1836 - Leipzig : Baumgärtner
350 zwischen dem Rhein und der Elbe hat das Heer des Kai- sers Tiberius dieses Denkmal dem Mars, dem Jupiter und dem August-us geweiht." Darauf trat er, noch im Som- mer, seinen Rückzug an. Ein Theil des Heeres kam unangefochten zu Lande an den Rhein; einen andern unter Germanicus führte die Flotte zurück. Ein schrecklicher Sturm überfiel sie; nach großem Ver- luste an Menschen, Pferden, Schiffen, die gescheitert oder verschlagen waren, erreichte sie Vetera. Nachdem der rastlose Feldherr noch einen Zug in das Marserland unternommen, um einen Legionsadler des Varus wieder zu erbeuten, erhielt er vom Tiberius dringende Einladun- gen, nach Rom zu kommen, denn der Kaiser wollte diese nutzlosen und kostspieligen Züge nicht mehr unternommen haben, auch besorgte er, des Germanicus Ansehen im Heere mochte ihm gefährlich werden. Der Sieger feierte am 26. Mai 17 zu Rom seinen Triumph über die Cherusker, Chatten und alle Germanen bis zur Elbe. Der Geograph Strabo sah den prachtvollen Zug und hat, bei der Beschreibung des- selben, allein unter allen Schriftstellern des Alterthums, Thusnelda's Namen genannt. Seitdem überließ Tiberius die Deutschen ihren in- nern Zwistigkeiten, in denen Deutschlands Befreier im I. 19 seinen Untergang gefunden hat. Bald darauf wurde Marbod von einem Fürsten der Gothonen, Catualda, in Böhmen überfallen und seiner Herrschaft beraubt. Drnsus, des Kaisers Sohn, stand an der Donau zur Beobachtung jenes gefürchteten Königs, und trug zu dessen Sturze mit bei. Marbod übergab sich dem Schutze der Römer und wurde bis an seinen Tod zu Ravenna in Haft gehalten. Um die Ruhe im Orient wieder herzustellen, die durch den fast gleichzeitigen Tod der Könige von Kappadocien, Commagene und Ci- licien und durch Steuerbedrückungen in Syrien und Judaa gestört worden war, schickte der Kaiser den Germanicus nach Asien, wo auch ein parthischer Krieg auszubrechen drohete, da der von Augustus ein- gesetzte König der Parther, Vonones, von seinem Gegner Artaban vertrieben und in dem damals herrenlosen Armenien, um dessen Be- sitz sich Römer und Parther stritten, als König aufgenommen worden war. Da Artaban mit Krieg drohete und Armenien von römischen Truppen nicht gehörig besetzt war, so lockte der syrische Statthalter den König Vonones zu sich und umgab ihn mit einer Wache. Spater emstoh er seiner Haft zu Pompejopolis in Cilicien und wurde von der nachsetzenden Wache erstochen. Tiberius beabsichtigte aber bei jener Sendung des Germanicus zugleich auch dessen Untergang. Dazu er- teilte er dem Statthalter Syriens, Cnejus Piso, einem herzlosen,
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